In Gedenken an Clemens Arvay und seine bedeutende Arbeit zur Verbindung von Natur und Gesundheit möchte ich hier einige seiner wichtigen Erkenntnisse teilen, die kürzlich von Patrick Strobach auf dem Kanal „@RohVeganamLimit“ auf YouTube vorgestellt wurden. Arvay erläuterte eindrucksvoll die außergewöhnlichen Wirkungen von Terpenen – natürliche Pflanzenstoffe, die in der Waldluft enthalten sind und auf das menschliche Immunsystem eine bemerkenswerte Wirkung entfalten. Verschiedene wissenschaftliche Studien, die im Video angesprochen werden, stützen diese Erkenntnisse und verdeutlichen, wie wertvoll die Natur als Gesundheitsquelle sein kann.
Terpene und die Kommunikation der Pflanzen
Bäume und Pflanzen nutzen chemische Signale, um miteinander zu kommunizieren. Diese Signale, die oft aus Terpenen bestehen, werden von Blättern und Nadeln an die Umgebung abgegeben und können andere Pflanzen über potenzielle Bedrohungen, wie Schädlinge, informieren. Japanische Forscher fanden heraus, dass diese Terpene in der Waldluft auch eine stimulierende Wirkung auf das Immunsystem des Menschen haben können.
Die Reaktion des menschlichen Immunsystems auf Terpene
Arvay legt dar, dass das menschliche Immunsystem auf die in der Waldluft enthaltenen Terpene ähnlich reagiert wie Pflanzen. Bei einem Aufenthalt im Wald nimmt die Aktivität der natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) – wichtigen Immunzellen, die für die Abwehr von virusinfizierten Zellen und Tumorzellen entscheidend sind – spürbar zu. Eine bekannte Untersuchung der Nippon Medical School in Tokio befasste sich mit den Effekten eines dreitägigen Waldaufenthalts auf das Immunsystem von zwölf Testpersonen. Bereits nach dem ersten Tag war eine signifikante Erhöhung der NK-Zellen nachweisbar, und dieser Effekt hielt bis zu 30 Tage an. Die Studie der Nippon Medical School dokumentiert die langanhaltende Wirkung der Waldluft auf das menschliche Immunsystem.
Wald oder Stadt? Die unterschiedlichen Auswirkungen
Ein direkter Vergleich zwischen Aufenthalten im Wald und in städtischer Umgebung verdeutlichte den Einfluss der Waldumgebung auf das Immunsystem. Testpersonen verbrachten einige Tage entweder im Wald oder in der Stadt, während ihre Immunparameter regelmäßig gemessen wurden. Die Ergebnisse zeigen eindeutig: Nur der Aufenthalt im Wald führte zu einer deutlichen Steigerung der Immunaktivität. Dies macht deutlich, dass der Aufenthalt im Wald und der Kontakt mit Terpenen eine Schlüsselrolle für die positive Wirkung auf das Immunsystem spielen und nicht nur die Erholung abseits des Alltags.
Terpene zu Hause nutzen – Anwendung im Alltag
Ein Vorteil ist, dass sich die Effekte der Terpene auch mit ätherischen Ölen erzielen lassen, die einen hohen Terpengehalt haben. Eine Studie zeigte, dass der Einsatz eines Terpendiffusors die Aktivität der Immunzellen bereits nach einer Nacht erhöhte. Auch der Cortisolspiegel, ein Stressmarker, sank messbar. Die Anwendung ätherischer Öle zu Hause ist somit eine einfache Möglichkeit, die positiven Effekte der Terpene zu nutzen, auch wenn der Wald einmal nicht in unmittelbarer Nähe ist.
Waldluft und das Herz-Kreislauf-System
Neben der Unterstützung des Immunsystems wirkt sich das Waldbaden auch auf das Herz-Kreislauf-System aus. In einer Studie mit Patienten, die unter Herzproblemen litten, wurde festgestellt, dass der Aufenthalt im Wald eine Senkung des BNP-Wertes (Brain Natriuretic Peptide), eines Markers für Herzinsuffizienz, bewirkte. Ein hoher BNP-Wert weist oft auf eine Überbelastung des Herzens hin, und die Reduktion dieses Wertes nach einem Waldaufenthalt zeigt, dass das Herz-Kreislauf-System entlastet wird und somit das Risiko für Herzprobleme sinkt. Diese Effekte wurden ebenfalls in Japan erforscht und verdeutlichen die umfassenden gesundheitlichen Vorteile des Waldbadens.
Fazit: Die Natur gezielt für Gesundheit und Wohlbefinden nutzen
Clemens Arvay hinterließ uns ein wertvolles Erbe mit seinen Forschungen: Die Erkenntnis, dass der Kontakt zur Natur eine tiefgreifende Wirkung auf unser Immunsystem und die allgemeine Gesundheit haben kann. Waldbaden ist nicht nur ein entspannendes Erlebnis, sondern eine wissenschaftlich fundierte Methode, um das Immunsystem zu stärken, Stress abzubauen und das Herz-Kreislauf-System zu unterstützen.
Auch zu Hause kann die Kraft der Terpene genutzt werden, etwa durch ätherische Öle wie Kiefer, Zeder oder Zypresse im Diffusor. In meiner Shiatsu-Praxis und im Behandlungsraum setze ich sehr gerne ätherische Nadelbaum- oder Waldöle in meinem Diffusor ein, um die Entspannung und ganzheitliche Gesundheit zu fördern. Mein bevorzugtes Öl ist „Shinrin Yoku“ – ein japanischer Begriff, der „Waldbaden“ bedeutet und die Wirkung dieses Duftes für das Wohlbefinden perfekt beschreibt. Kommen Sie gerne vorbei und erleben Sie die Wirkung dieses besonderen Duftes.
Video zum Thema:
Das folgende Video von Patrick Strobach auf dem Kanal „@RohVeganamLimit“ fasst die Erkenntnisse zu Clemens Arvays Forschungen und wissenschaftlichen Hintergründen anschaulich zusammen. Hier geht’s zum Video:
Herzliche Grüße,
Tobias
Disclaimer:
Diese Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Information und sind kein Ersatz für medizinischen Rat. Bei spezifischen gesundheitlichen Beschwerden oder Fragen wird empfohlen, eine Ärztin, einen Arzt oder eine qualifizierte Therapeutin bzw. einen qualifizierten Therapeuten zu konsultieren.
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